Hydrogeochemie


Prof. Dr. Peter Grathwohl

Geologisches Institut
Lehrstuhl fⁿr Angewandte Geologie
Sigwartstr. 10
72076 Tübingen

Tel: 07071/29-75429
Fax: 07071/5059
e-mail: peter.grathwohl@uni-teubingen.de(peter.grathwohl@uni-tuebingen.de)



Nach dem Studium der Geologie (Diplom 1985) und der Promotion (1988) ⁿber das Verhalten leichtflⁿchtiger Chlorkohlenwasserstoffe in der wasserungesΣttigten Bodenzone an der UniversitΣt Tⁿbingen, folgte ein 15-monatiger Forschungsaufenthalt an der Stanford University (Laborstudie zur Bodenluftabsaugung leichtflⁿchtiger Schadstoffe).Von 1990 bis Mitte 1996 war Herr Dr. Grathwohl als wissenschaftlicher Angestellter bzw. als Assistent am Geologischen Institut der UniversitΣt Tⁿbingen tΣtig. Seit Mitte 1996 ist Herr Dr. Grathwohl Professor fⁿr Hydrogeochemie. Aufgrund beratender TΣtigkeit fⁿr verschiedene Consulting-Firmen verfⁿgt er auch ⁿber entsprechende praktische Erfahrungen.

Herr Prof. Dr. Grathwohl leitet die hydrogeochemische Arbeitsgruppe am Lehrstuhl fⁿr Angewandte Geologie und ist verantwortlich fⁿr die hydrochemischen Labors.




Arbeitsrichtungen: Sedimentologie, Hydrogeologie, Hydrogeochemie.

Arbeitsthemen: Boden- und Grundwasserverunreinigungen durch eine Vielzahl anthropogener Stoffe sind heute weltweit verbreitet. Umweltschadstoffe k÷nnen dabei ubiquitΣr in relativ geringen Konzentrationen vorkommen, bei punktf÷rmigem Eintrag aber auch massiv im Untergrund auftreten. Als Schadstoffe treten dabei vor allem organische, z.T. xenobiotische Verbindungen auf, die in der Umwelt oft eine au▀erordentliche Persistenz zeigen. Beispiele hierfⁿr sind organische L÷semittel (chlorierte Kohlenwasserstoffe, aromatische Kohlenwasserstoffe), polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (Teer÷lrⁿckstΣnde) und Mineral÷lkohlenwasserstoffe (Raffinerien, Tankanlagen usw.). Aufgelassene Industriestandorte stellen dabei eine besondere Herausforderung dar. Die Untersuchung, Bewertung und Sanierung kontaminierter Standorte erfordert die Entwicklung neuer Konzepte und Verfahren. Dazu mⁿssen diejenigen physikalisch-chemischen Prozesse ermittelt werden, die das Verhalten von Schadstoffen im Untergrund ma▀geblich bestimmen. Zum besseren VerstΣndnis dieser Prozesse sind grundlegende Labor- und Feldexperimente notwendig, die eine Identifikation und Quantifizierung der relevanten Parameter erlauben.

Schwerpunkte in der Arbeitsgruppe Hydrogeochemie sind Projekte zur Bestimung der Schadstoffemission und zur Reduzierung der Emission durch geeignete in-situ Sanierungsma▀nahmen.
Die Quantifizierung der Emission erfordert das grundlegende VerstΣndnis der Sorptions/Desorptions-, Diffusions- und L÷sungsprozesse der Schadstoffe. Je nach Schadstoffeigenschaften und UntergrundverhΣltnissen k÷nnen dann in-situ Sanierungsma▀nahmen entwickelt werden, die eine langfristige Reduzierung der Schadstoffemission gewΣhrleisten. Da die meisten Untergrundverunreinigungen sehr persistent sind, liegt das Interesse auf der Entwicklung sogenannter `Passiver Verfahren┤, die bei geringen laufenden Kosten langfristig zu einer Sanierung fⁿhren.




Forschungsprojekte:
Neuere Ver÷ffentlichungen:
Grathwohl, P., Merkel, P., Schⁿth, C., Pyka, W. (1995): Einflu▀ der Sorptionskinetik auf
das Verhalten organischer Schadstoffe im Untergrund: Transport, GrundwassergefΣhrdung
und Sanierung.- Z.Dt. geol. Ges. 146 (1), 8-16
Grathwohl, P., Merkel, P., Einsele, G. (1996) Release of organic pollutants from contaminated
soils and their impact on groundwater quality.- (Abschlu▀bericht PWAB 89081, PWAB 92113:
GefΣhrdung des Grundwassers durch Elution organischer Schadstoffe aus kontaminiertem Erdreich.- 122 S.
Grathwohl, P. (1996): Transport organischer Schadstoffe in mineralischen Dichtungen und
DichtwΣnden.- BeitrΣge zur Abfallwirtschaft, Band 4, S. 167-177; Tagungsband der
Fachtagung Langzeitverhalten von Deponien.21./22.11.96, Dresden.

mike.herbert@uni-tuebingen.de - Stand: 28. Juli 1997